Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Humboldt-Gymnasiums setzen sich mit dem Augustinerhof auseinander
Im Zusammenhang mit der geplanten Sanierung des Stadttheaters haben die beiden Vereine baukultur trier und Trier-Forum mit ihrem Workshop ‚Alles ums Theater‘ (der Trierische Volksfreund berichtete ausführlich am 11.02.2019) eine intensive und hochinteressante Diskussion in der städtischen Öffentlichkeit angestoßen. Auch Vertreter des Humboldt-Gymnasiums, durch seine Lage östlich des Augustinerhofs in besonderem Maße von zukünftigen Entwicklungen betroffen, brachten sich – auf Einladung der Organisatoren – in den Workshop ein.
Ideen aus den Arbeitsgruppen des Workshops vom November 2018, unter Mitwirkung zahlreicher Architekten und Stadtplaner, wurden bereits in Form einer Skizze im TV veröffentlicht und bilden eine ideale Ausgangsposition für weitere Gedankenexperimente. Die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Bildende Kunst der Jahrgangsstufe 12 des HGT entwickeln nun im Rahmen einer fachpraktischen Halbjahresarbeit eigene Ideen: Wie kann der Augustinerhof der Zukunft aussehen? Welche Identität(en) soll der neue Platz erhalten? An wen soll er sich richten? Welche Funktion übernimmt er im Gefüge der Stadt? Welche Rolle spielen die Bedürfnisse des HGT für eine Neugestaltung des Platzes und der ihn umgebenden Architektur?
Der freie Architekt und Vorsitzende des Vereins baukultur Trier e.V., Hans-Jürgen Stein, langjähriges Vorstandsmitglied der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, stellte die Ergebnisse des Workshops am 15.02.2019 im Kurs vor. In einem sehr anschaulichen Vortrag erläuterte er den Schülerinnen und Schülern sowie der ebenfalls anwesenden Schulleitung des HGT die Geschichte des Quartiers, die Hintergründe und Entwicklungen, die zum heutigen Erscheinungsbild des Augustinerhofs geführt haben und schließlich die bisher gesammelten Ideen aus dem Workshop im November 2018. Anschließend hatten die Zuhörer die Gelegenheit, Fragen an den Fachmann zu stellen. Insbesondere Möglichkeiten und Grenzen im Umgang mit der vorhandenen, zum Teil historischen Bausubstanz spielten dabei eine prominente Rolle, steht ja nicht nur das HGT selbst unter Denkmalschutz. Hier zeigte sich, dass die Schülerinnen und Schüler auch schon eigene Perspektiven zu den oben genannten Fragen entwickelt haben. Aber wen wundert es, sind sie doch seit über sieben Jahren Experten in der Sache ‚Augustinerhof‘ – aus eigener Erfahrung.
Betreut werden die Mitglieder des Kurses im Verlauf des Projekts, das nach einer Recherchephase in die Entwicklung von Konzepten und schließlich auch in die Erstellung von Skizzen, Plänen und (Teil-)Modellen münden wird, von ihrem Fachlehrer. Hans-Jürgen Stein, dem wir an dieser Stelle für seinen mitreißenden und äußerst informativen Besuch danken, hat sich spontan bereiterklärt, zu einem späteren Zeitpunkt erneut den Kurs zu besuchen, um die Projektentwürfe der Schülerinnen und Schüler weiterhin zu unterstützen.
Text: Andreas Ecarnot