um 1320 Chor der Kirche
1722 Neubau des Klosters
1811 Abbruch des Kirchenlanghauses und Umgestaltung des Klosters
1884 Überformung der Fassade zur Karl-Marx-Straße
ab 1935 Umbau zum Rathaus (Städtisches Hochbauamt, später Heinrich Otto Vogel)
Aus der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung der Augustinereremiten in Trier (1271) sind im heutigen Baubestand nur noch geringe Reste des ehemaligen Langhauses der Kirche, einer dreischiffigen Basilika, erhalten. Überdauert hat dagegen der um 1320 entstandene und heute als Sitzungssaal genutzte Chor.
Das 1722 errichtete Kloster, ein schlichter, ursprünglich zweigeschossiger Barockbau, weist nur noch im Innenhof seine ursprüngliche Fassadengliederung auf, da nach der Aufhebung des Klosters und Umnutzung als Landarmenhaus ab 1811 zahlreiche Umbauten, Abbrüche, Aufstockungen vorgenommen wurden. Hierzu zählt auch die Anfügung zweier Flügel zur Karl-Marx-Straße, die eine einen Hof umgebende Dreiflügelanlage entstehen ließen, die in barocker Zeit nicht vorhanden war. Durch einheitliche Überformung der Fassaden 1884 wurde ihr repräsentativer Charakter betont. Aus der Zeit der Nutzung des Komplexes als Landarmenhaus stammt der von Johann Georg Wolff 1844-46 errichtete und durch neuere Umgestaltung des Dachgeschosses veränderte spätklassizistische Bau der Besserungsanstalt neben dem ehemaligen Kloster.
Der 1935 begonnene und nach dem Zweiten Weltkrieg fortgeführte Umbau zum Rathaus ging vor allem mit Veränderungen des Inneren, aber auch der Anlage des dominierenden Haupteinganges zum neugeschaffenen Augustinerhof einher, der die ursprünglich Orientierung zur Karl-Marx-Straße aufhebt.[1]
[1] Rathaus, ehemalige Augustinerkirche St. Katharina und Kloster in: Architekturführer Trier, hrsg. v. Jens Fachbach, Stefan Heinz, Georg Schelbert, Andreas Tacke, Imhoff, Petersberg 2015, S. 102-103.